Im 9. Jahrhundert reiste der muslimische Musiker und Universalgelehrte Abul Hassan Ali Ibn Nafi von Baghdad über Nordafrika auf die iberische Halbinsel, die zu jener Zeit den Namen Al-Andalus trug und jüngster Teil des weitläufigen islamischen Großreichs war. In Cordoba liess sich Abul Hassan nieder und wurde innerhalb kurzer Zeit zu einer der einflussreichsten Personen am Hofe Rahmans des Zweiten.

In dessen Gunst stehend, bewirkte Abul Hassan eine Vielzahl von kulturellen Neurungen und eröffnete unter anderem eine Musikschule, in der er seine Innovationen auf musikalischem Gebiet an seine Schüler weitergab. Cordoba und Al-Andalus wurde in der Folge zu einem Zentrum für die arabisch-islamische Muszierpraxis. Aufgrund seiner virtuosen Fähigkeiten als Lautenspieler und Sänger ist Abul Hassan seither schlichtweg unter dem Namen "Zeriab" (zu deutsch: Amsel) bekannt...

Hassan Abul Fadl gründete die Musikschule Zeriab in Berlin um an die Ideale jener Epoche zu erinnern und anzuknüpfen:
Die Weitergabe der Jahrhunderte alten arabischen Musiktradition, die Integration von neuen Spielweisen und musikalischen Formen, der kulturelle Dialog zwischen Orient und Okzident - dies sind die Ziele, welche die Musikschule Zeriab und ihre Mitarbeiter/innen verfolgen. Die Aktivitäten der Musikschule umfassen daher neben Musikunterricht auch Instrumentenbau, den Unterhalt des Berliner Orient Ensembles, sowie die Durchführung von musikalischen, literarischen und kulturwissenschaftlichen Veranstaltungen. Den Dialog suchen und führen, in Musik und andernorts, das ist erklärtes Ziel. Denn, wie bereits der muslimische Philosoph Ali Ibn Abi Talib im 7. Jahrhundert feststellen musste:

"Die Menschen sind die Feinde dessen, was sie nicht kennen".

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